NEW HOLLAND – MERGING THE CULTER WEB – SANKT PETERSBURG

Das Interventionsgebit „Neu Holland“ in St.-Petersburg ist eine im achzehnten Jahrhundert künstlich angelegte Insel inmitten der Stadt. Ursprünglich als Schiffwerft genutzt, wurde das Areal Anfang des 20. Jahrhunderts ein gesperrter Militärstützpunkt für administrative Aufgaben. Im Jahr 2005 wurde das Areal an die Öffentlichkeit zurückgegeben.
Das Ensemble aus Backsteinen, ehemalige Lagerhallen für Mastholz, ein Rundbau, der als Gefängnis genutzt wurde und ein See in der Inselmitte steht unter Denkmalschutz. 2006 fand ein Investorenwettbewerb statt, mit überwiegen kommerziellen Lösungsansätzen, wie Bürobauten, Hotels und Mehrzweckbühnen.
Als Diplomthema stand die Möglichkeit offen, ein angepassteres Programm festzulegen, das auf Ort, Bedeutung und Geschichte der Insel reagieren kann.
Zwischen Schwerindustrie, Kommunalwohnungen und Hinterhöfen, aber auch reger Kulturszenerie, Baudenkmälern und Touristenströmen soll ein Attraktor in Form eines Museums für moderne Kunst entstehen. Das Areal wird als urbaner Innenraum für Bewohner des umliegenden Bezirkes ein Zentrum werden, wie es die Institution des Kulturpalastes in früheren Zeiten war.
Das Verhältniss zwischen Kunstschaffen und Kunstrezipieren soll neu ausbalanciert werden und als Katalysator für das Gebiet genutzt werden. Die Mechanismen des Kulturpalastes werden analysiert und in ein neues Museumskonzept eingebracht, das durch Dezentralisierung und temporäre Wandelbarkeit in einer regen Kulturszene andauernd neue Anregungen bekommt und so einerseits für Touristen interessant ist, andererseits auch für Bewohner laufend neue Einblicke und Verbindungen generiert.
Ein öffentlicher Innenraum entsteht, der die Insel in die Stadt zurückbringt und ein breites Publikum erschliessen kann.
Eine Matrix aus wandelbaren und weichen Materialien sowie harten, kristalinen Strukturen überzieht den PLatz und schafft so die Verbindung und Verwebung beider Programminhalte, ohne einen festen Weg vorzuschreiben.
Überspannt von einem Membrandach, dessen Gestalt aus der umliegenden Werftlandschaft mit Kränen und Segeln inspiriert ist, wird der Freiplatz im rauhen KLima von St. Petersburg erst nutzbar für öffentliches Leben.
In den schwarzen Nächten des Winters wird die Dachhaut farbig beleuchtet, so dass eine Lichtinsel nach dem Vorbild der Lichttherapie entsteht. So werden winterliche Aktivitäten möglich, die das öffentliche Leben auf den urbanen Innenraum katalysieren.

 

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